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Gäste kommen und gehen oder der Verkauf der Landeskinder

Deutsches Theater Berlin, Box

Szenische Lesung
Regie: Sarah Jasinszczak


Deutschland in den 80er Jahren. Ein ehemaliger Häftling, von der DDR verkauft, kommt in WestBerlin an. Er sitzt in einem Café, beobachtet, wartet, erinnert sich und trifft auf andere Zeitgenossen – ein so eindringliches wie faszinierendes Drama der Stimmen, Wahrnehmungen und Ansichten. Wolf Biermann bezeichnet den Text als „aufreizend genau. Nach außen wie nach innen. Fuchs schwelgt nicht in Adjektiven und schwadroniert nicht mit flachen Tiefsinnigkeiten. Es herrscht ein wohltuender Mangel an Ideologien. Das ist seine Tonart.“

Der Schriftsteller Jürgen Fuchs zeichnet in diesem Drama auch eigene Erfahrungen nach. Neun Monate war er in Hohenschönhausen inhaftiert, ehe er 1977 zur Ausreise aus der DDR gezwungen wurde. Doch auch in WestBerlin hörte die Drangsalierung durch das Ministerium für Staatssicherheit nicht auf. Zahlreiche Mitarbeiter hatten den Auftrag mit so genannten „Zersetzungsmaßnahmen“ den Willen des Schriftstellers zu brechen, um ihn mundtot zu machen, weil die Stasi sein ungebrochenes ………………………………………